Der perfekte Wintertag

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BESUCH IM WEIHNACHTSDORF

Vor etwa einer Woche habe ich meinen „perfekten Wintertag“ für Euch eingefangen. Dafür war ich unter anderem auch auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs. Aufgrund der aktuellen Situation in Berlin überlegte ich in den letzten Stunden hin und her, ob ich diesen Artikel heute hochladen soll. Und ich habe mich für „Ja!“ entschieden. Für „Ja, gerade jetzt!“

Als gebürtige Kielerin freute ich mich sehr, als ich erfuhr, dass es in diesem Jahr zum ersten Mal einen Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz gibt. Eingerahmt von einigen der schönsten Gebäude der Stadt ist ein Ort entstanden, an dem ein kleines Fünkchen Magie in der Luft zu schweben scheint. Mit großen Augen schlenderte ich vor ein paar Tagen das erste Mal zwischen den vielen individuell gestalteten Verkaufshäuschen, den liebevoll geschmückten Tannenbäumen und unter einem Lichterhimmel aus Glühlämpchen entlang. Dabei fühlte ich mich ein wenig an meine Kindheit erinnert. An Tage, an denen ich mit großen Augen durch Wälder rannte, die sich in meiner kindlichen Fantasie in Märchenländer verwandeln konnten. Hinter jedem Baum konnte ein neues Abenteuer lauern, konnte eine neue Geschichte warten, die ich später in meinem Notizbuch festhalten würde. Ich bin glücklich darüber, dass ich diesen Blick für die kleinen Dinge, für den Zauber im Detail, auch im Erwachsenenalter nicht verloren habe und mich noch immer von dem Duft nach gebrannten Mandeln, dem Fahren nostalgischer Karusselle und dem Anblick von Miniatureisenbahnen in eine andere Welt entführen lassen kann.

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AUFWÄRMEN IM LUNATIQUE

Nach meinem Ausflug ins Weihnachtsdorf wurde es Zeit für ein Aufwärmen im Lunatique – stilecht mit Cappuccino und einem schokoladigen „Mozartmuffin“, der mit Marzipan, Zimt und Mandelsplittern eine absolute Köstlichkeit für mich darstellt. Da dieser ganz besondere Muffin nur im Winter gebacken wird, besuche ich das Lunatique in der kalten Jahreszeit gerne mit genau diesem Ziel. Eingerahmt von einem Trödelladen und einem Geschäft für Räuchermännchen und andere filigrane Holzarbeiten, befindet sich eine schmale Fensterfront mit Tür, die, etwas versteckt, in das längliche Café führt. Trotz der unauffälligen Fassade ist es oft Glückssache, hier einen Platz zu ergattern. Vor allem dann, wenn man direkt neben dem Aquarium am Ende des Raums sitzen und die Fische beobachten möchte – mein Lieblingsplatz. Das Lunatique ist eines der wenigen Cafés, in die ich sehr gerne auch alleine komme. Mit einem guten Buch kann ich es hier gut und gerne ein paar Stunden aushalten und dabei sogar wunderbar zur Ruhe kommen.

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MIT LESESTOFF EINDECKEN

Apropos „gutes Buch“ – gerade in der kalten Jahreszeit versinke ich gerne in Geschichten aus anderen Köpfen. Dafür stöbere ich am liebsten durch die breite Auswahl von Hugendubel in der Holtenauer Straße. Genug Lesestoff zu finden, ist für mich nicht immer leicht. Damit ich ein Buch bis zum Ende durchlese, muss es mich wirklich fesseln. Dafür bedarf es keiner spannenden Kriminalfälle. Ich habe gerade für die Autoren eine Vorliebe, denen es gelingt, den Dingen, von denen wir tagtäglich umgeben sind, die uns regelmäßig auf unseren Wegen begegnen und uns am eigenen Leib widerfahren, eine solche Spannung zu verleihen, dass ich die Situationen verschlinge, als seien sie einer atemlosen Detektivgeschichte entsprungen. Benedict Wells beispielsweise ist ein Schriftsteller, dem das, meines Erachtens nach, außergewöhnlich gut gelingt. Mit dem Aufschlagen seiner Romane kleben meine Pupillen an den Sätzen, wie eine Zunge an zu kaltem Wassereis. Sein neuestes Buch Vom Ende der Einsamkeit passt so gut in den Winter, da es sich, wie der Titel schon sagt, mit dem Thema Einsamkeit beschäftigt. Einem Gefühl, das viele Menschen wahrscheinlich gerade dann erfahren, wenn die Tage kürzer und die Nächte bei gedimmtem Licht der Leselampe länger werden. Dann, wenn man ständig friert und sich dabei eher nach der Wärme einer anderen Hand, als nach der eines Handschuhs sehnt.

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Mit Begegnungen zu anderen Menschen, die dem Gefühl von Einsamkeit entgegen wirken oder dieses vielleicht sogar verschlimmern, beschäftigt sich Judith Hermann in ihrem Roman Lettipark. Sie stellt Fragen wie „Was geschieht, wenn wir jemandem begegnen?“. Auch das Thema Verlust geht mit der Einsamkeit oft Hand in Hand. Helen Macdonald erzählt in H wie Habicht nicht nur von romantisch anmutenden, winterlichen Wälder im Osten Englands und von karamellfarbenen Habichtaugen, sondern auch davon, wie es sich tief im Inneren anfühlt, wenn uns ein geliebter Mensch verlässt. In was für einem Befinden uns das zurücklassen und wie es unser weiteres Leben prägen und umformen kann. Beim Lesen fühle ich mich den Protagonisten verbunden, fühle mich in sie hinein, teile ein Stück weit ihren Schmerz, aber auch ihre Momente der Lebensfreude. Der Einsamkeit im Kopf kann ein gutes Buch entgegenwirken. Denn wenn man sich selbst etwas Gutes tut, und dazu zählt für mich das Lesen, dann versinkt man nicht nur in die Welten der Protagonisten und den Kopf des Autors, sondern ist dabei auch so nah bei sich, wie sonst nur selten.

>> GEWINNSPIEL<<

Damit auch Ihr einen schönen Wintertag erleben könnt, verlose ich unter meinen Lesern meine drei liebsten Winterbücher von Hugendubel, 5 x 2 Punschgetränke im Weihnachtsdorf oder 1 x 2 Mozartmuffins und 2 Heißgetränke im Lunatique. Um teilzunehmen, müsst Ihr lediglich den zugehörigen Facebook-Post liken und im Kommentar die Person verlinken oder erwähnen, mit der Ihr gerne zusammen lesen, Punsch trinken oder das Lunatique besuchen möchtet. Das Gewinnspiel endet bereits am Mittwochabend – viel Glück!

Teilnahmebedingungen im Überblick:

  • Ihr müsst das Bild zum Artikel bei Facebook liken und dort einen Kommentar hinterlassen.
  • Ihr müsst meinem Blog auf Facebook folgen.
  • Vollständige AGB findet Ihr hier.

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