Zu 100 Prozent Bio, aus der Region stammende Lebensmittel, vegetarisch, vegan – das Erfolgsrezept der seit knapp zwei Jahren bestehenden mmhio-Kantine wird nun auch in einem Café weitergeführt. Direkt unter der Kantine, im alten Gebäude der Stadtwerke, ist der neue Szenetreff zu Hause – ein Anziehungspunkt für die Studenten der gegenüberliegenden Muthesius-Kunsthochschule. Bei meinem Besuch vor ein paar Tagen treffe ich aber auch Arbeiter aus der Umgebung und ältere Herrschaften, die sich bei einer Tasse Cappuccino unterhalten – diese bunte Mischung gefällt mir. Ich bin verabredet mit dem mmhio-Betreiber Basti und seiner Mitgesellschafterin Morlin. Bei meiner persönlichen Matcha-Premiere (grünes Teegetränk mit Milchschaum aus Japan) sprechen wir über die Entstehungsgeschichte und Weiterentwicklung des mmhio-Konzepts.

Basti ist 32 Jahre alt, Morlin 28. Beide stecken voller Ideen – solche kreativen Köpfe tun der Stadt gut. Basti betreute als Wirtschaftsgeograph bereits mehrere besondere Projekte, wie beispielsweise den Ease-Club in der Bergstraße. Schon immer mochte er seine Stadt und das wollte er auch zum Ausdruck bringen.

Für die Volkswirtschaftlerin Morlin hat sich durch ihr Herzprojekt mmhio eine neue Perspektive eröffnet: Sie studiert aus einer Leidenschaft heraus nun Interior-Design und Architektur – und genau das sieht man der Einrichtung des Cafés auch an.

Die Wände sind in einem matten Schwarz gestrichenen, davor stehen rustikale Ledersessel und pinke Lilien. Von der Decke hängen Industrielampen; die Gäste sitzen auf alten Schulstühlen an massiven Holztischen mit Pflanzeninseln in der Mitte. Umgesetzt wurden Morlins geschmackvollen Ideen innerhalb eines halben Jahres von Handwerkern und Tischlern.

Angeboten werden in dem loftartigen Café vegetarische und vegane Kuchen, glutenfreie Kekse und gesund belegte Brötchen zum Mitnehmen – fast alles ist hausgemacht. Vor allem die große Auswahl an Getränken beeindruckt mich. So bekommt man seinen Kaffee auf Wunsch nicht nur mit Sojamilch-, sondern auch mit Reis- oder Hafermilch serviert.

Inzwischen gibt es auch ein grünes Frühstück mit reichlich Gemüse, selbstgemachten Quarks, Marmeladen, frischem Orangensaft und einer Tasse Kaffee im mmhio-Café. Serviert wird das Ganze ansprechend auf einer Etagere – ein abwechslungsreiches Geschmackserlebnis, in erster Linie für Vegetarier und Veganer. So ein Frühstück hat natürlich seinen Preis: Um die zehn Euro wandern vom Geldbeutel in die Kasse.

Mich fasziniert, was Basti und Moriln aus dem alten Stadtwerke-Gebäude herausgeholt haben. Kurz vor meinem Abschied werfe ich noch einen Blick in die große Küche. Hinter dampfenden Töpfen und frisch belegten Baguettes offenbart sich mir ein buntes Mosaik, welches sich fast komplett über die Wandfläche erstreckt. „Das ist ein denkmalgeschützes Kunstwerk aus den 60er Jahren“, erzählt Morlin. „Natürlich ist es schade, dass es sich hier in der Küche versteckt; vielleicht dient es aber auch zur Inspiration für unsere Köche.“ Gerade arbeiten die beiden übrigens an der Verwirklichung eines lang gehegten Traums: Eine eigene Konditorin. Wir dürfen uns also auf weitere Entwicklungen und kulinarische Erfahrungen im mmhio-Café freuen.

Besuche das mmhio-Café:

Knooper Weg 75
24116 Kiel

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