Paul Heyck // Genussreise um die Welt

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Jeder Kieler kennt ihn: Diesen verführerischen Duft nach frisch gerösteten Kaffeebohnen, der an manchen Tagen mit dem Ostseewind durch die Holstenstraße getragen wird. Von dem Duft angezogen biegt man dann ab in eine ruhige Gasse, in der das verschnörkelte Paul-Heyck-Schild an einer Hausfassade hin und her schaukelt. Das große Schaufenster zieht die Blicke auf sich. Es ist geschmückt mit einer Auswahl an Schätzen, die es in dem Geschäft von 1840 zu entdecken gibt. Nostalgische Dosen, asiatische Kännchen, Säcke aus Jute – daneben kleine Schälchen, befüllt mit verschiedensten Tee- und Kaffeesorten. Dann schiebt man die schwere Eingangstür auf, hinter der sich meist schon eine Kette aus Menschen entlang des Verkaufstresens reiht. Von der Decke hängen Lampen aus Messing. Sie tauchen den gesamten Raum in ein warmes, weiches Licht. Holzregale sind prall befüllt mit schimmerndem Teezubehör. Hier und da entdeckt man versteckte Details: Ein Miniatur-Segelschiff, Buddha-Figuren aus Porzellan, ein von Hand beschriebenes Plakat mit Informationen zur korrekten Zubereitung von Tee. Voller Leidenschaft eilen die Mitarbeiter hin und her. Sie öffnen Blechdosen und tauchen kleine Schaufeln hinein. Sorgfältig befüllen sie die alten Waagen mit den herrlich duftenden Kaffeebohnen oder Teeblättern. Es riecht nach Karamell, Blüten und Schokolade.

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Durch eine große Glasscheibe können die Kunden einen Blick in die angrenzende Rösterei werfen. Mehrmals am Tag werden hier rohe Kaffeebohnen in aromatischen Genuss verwandelt. Ich unterhalte mich lange mit Matthias, der seit knapp 20 Jahren bei Paul Heyck arbeitet. Er liebt die Abgeschiedenheit in der Rösterei, genauso die vertrauten Gespräche mit den zahlreichen Stammkunden. Während die Bohnen in der Maschine herumwirbeln und dabei dunkler werden, füllt er diese immer wieder pröbchenweise in ein kleines Papierschiff und hält es sich unter die Nase. „Jetzt sind die Bohnen perfekt“, sagt er irgendwann und lächelt mich zufrieden an.

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Paul Heyck ist einer der ältesten Läden Kiels. 1909 übernahm die Familie Vagt das Traditionsgeschäft– der ursprüngliche Name wurde beibehalten. Der heutige Betreiber Peter Vagt ist in der Wohnung über den Geschäftsräumen aufgewachsen. Laden und Rösterei begleiten ihn schon sein gesamtes Leben. Er erzählt mir Geschichten von Menschen, die stundenlang in langen Schlangen bis zum Bootshafen standen, als nach dem Krieg endlich wieder Kaffee gekauft werden konnte. Feine Herren mit Fliegen, Hausfrauen mit Schürzen und Studenten mit langen Haaren – bei Paul Heyck vermischten sich Alt und Jung, Arm und Reich. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert.

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Peter Vagt wurde in die Leidenschaft für Tee und Kaffee geboren. In den 70er Jahren bereiste er die wichtigsten Teeanbaugebiete: Indien, Sri Lanka, Malaysia. Jeden Morgen findet man ihn in einer kleinen Stube neben den Lagerräumen. Dort probiert er neue Teesorten, die bei Gefallen bestellt und in großen Papiersäcken nach Hamburg verschifft oder geflogen werden. Von Kiel aus geht es oft weiter auf Reise. „Besonders stolz sind wir darauf, dass wir unsere Produkte in die ganze Welt verschicken. Einige Kunden leben in Kanada, Griechenland oder England. Das sind oft Exil-Kieler und ehemalige Studenten, die nicht auf ihr Heyck-Gefühl verzichten möchten.“

Besuche Paul Heyck:

Faulstraße 2a
24103 Kiel

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